Sportverein Walsdorf 1950 e.V.

Fußball: SV Walsdorf - ASV Herrnsdorf/Schl. 0:4 (0:1)

Zur Kerwa vier eingeschenkt

Gründlich in die Hose ging das Kerwa-Spiel für den KK3-Neuling SV Walsdorf. Der Gast vom ASV Herrnsdorf/Schlüsselau ging die Aufgabe gut eingestellt an und profitierte von einem frühen Führungstreffer. In der Drangphase der Walsdorfer stand Torhüter Daniel Kötzner seinen Mann und verhinderte den mehrfach möglichen Ausgleich. Nach diesen vergebenen Chancen kam es im zweiten Durchgang, wie es kommen musste...

 

„Abwartend und aus einer defensiven Grundhaltung!“, so wollten die beiden Konkurrenten in die Partie gehen. Während dieser Plan für die Walsdorfer durch das Gegentor früh über den Haufen geworfen wurde, ging er für die Herrnsdorfer umso mehr auf. Die Gäste unter Spielertrainer Matthias Rückel wollten vor allem auf die Walsdorfer und deren Spiel reagieren und „Punkte gegen den Abstieg mitnehmen“! Der Gastgeber wollte zur Kirchweih die Punkte natürlich zu Hause behalten, musste aber, so Spielleiter Stephan Weiß, auf sieben Akteure verzichten, darunter auch Torhüter Tobias Krapf. Beide Teams agierten mit einer Liberoabwehr, zwei Sechsern und einer Doppelspitze. Einer der Herrnsdorfer Sechser, Johannes Dauer, übernahm von der ersten Sekunde an die Überwachung von Stefan Huttner und engte seine Kreise meist entscheidend ein.

Frühes Tor spielt in die Karten
Von der geplanten Zurückhaltung war beim Gast in den Anfangsminuten eher wenig zu spüren. Von den noch nicht sortierten Walsdorfern konnten gleich zwei Abschlüsse nicht verhindert werden. Zunächst zielte Niklas Bittel knapp vorbei, kurz darauf wurde eine Flanke von Thomas Wolf immer länger und hätte sich beinahe ins lange Eck gesenkt. Geschickt zog sich der ASV immer wieder etwas tiefer zurück, um dann blitzschnell – vor allem über die ballsicheren Thomas Wolf und Tobias Dachwald – umzuschalten. Gerade einmal fünf Minuten waren gespielt, als Frank Dachwald den über Außen sich einschaltenden Michael Popp einsetzte. Dieser war schneller als sein Walsdorfer Gegenpart und vollendete aus etwa elf Metern halbrechter Position ins lange untere Eck. Ein Einstand nach Maß für den ASV, der nicht nur Sicherheit gab, sondern im Hinblick auf die taktische Ausrichtung auch noch in die Karten spielte. Immer wieder rannten sich die Walsdorfer am Herrnsdorfer Verbund fest, zu ungenau waren die Anspiele in die Spitze. Die Folge: Immer wieder bekamen die aufgerückten Gastgeber Schwierigkeiten gegen die weiterhin auf direktem Weg zum Tor strebenden ASVler. Auffällig in der Anfangsphase vor allem auch Stürmer Frank Dachwald, der nicht nur als Ballbehaupter für seine nachrückenden Kollegen fungierte, sondern auch immer wieder selbst für Gefahr sorgen konnte. Zwar waren die Walsdorfer nach einer Viertelstunde besser im Spiel, zwei, drei Stationen lief der Ball gut durch die eigenen Reihen, aber der letzte Pass kam nicht an. Hinzu kam, dass die Rückwärtsbewegung nach Ballverlusten nicht konsequent vollzogen wurde. So hatten die Gäste oft zu viel Raum und konnten – hierbei oft über Tobias Dachwald – Tempo aufnehmen. Herrnsdorfs Linksoffensiver scheiterte dann auch, nachdem er von Thomas Wolf prima eingesetzt wurde, am gut reagierenden Walsdorfer Keeper Pascal Zeh. Auch gegen Michael Popp musste die Walsdorfer Nummer zwei ihr ganzes Können aufbieten, nachdem sich Frank Dachwald durchgetankt hatte. Vor allem bei Standards aus dem Halbfeld entwickelten die Heimakteure Gefahr, aus dem Spiel heraus ging bis zu diesem Zeitpunkt wenig. In der 19. Minute lief Rainer Gräbner wuchtig in einen Huttner-Freistoß, aber Daniel Kötzner parierte mit einem tollen Reflex aus kurzer Distanz. Diese Chance hatte scheinbar einen Hallo-Wach-Effekt zur Folge, denn nur kurze Zeit später musste Kötzner erneut in höchster Not retten, wieder gegen Gräbner, nachdem der mittlerweilen eingewechselte Spielertrainer Jonsson Beck energisch nachsetzte. Aber auch hier zeigte der Keeper eine Glanzparade gegen den Abschluss aus kurzer Distanz. Mittlerweilen gelang es den Gastgebern besser geordnete Angriffe vorzutragen. Vor allem deshalb, weil man sich in der Vorwärtsbewegung besser traf. So auch nach einer halben Stunde, als Jonsson Beck nach einem Pass von Stefan Huttner in aussichtsreicher Position den Ball nicht voll erwischte. Zwischendurch meldete sich der Gast mit einer Standardsituation zu Wort, aber der Kopfball von Dominik Ahles ging knapp am Lattenkreuz vorbei. Zehn Minuten vor dem Halbzeitpfiff wäre beinahe die einzige Unsicherheit des Herrnsdorfer Torhüters bestraft worden. Eine eher harmlose Freistoßflanke faustete er nach vorne, aber Matthias Popp setzte das Leder aus sieben Metern über die Querlatte. Im Gegenzug drang Frank Dachwald in den Strafraum ein und wurde per Grätsche vom Ball getrennt. Eine Aktion, die zumindest „hart an der Grenze“ war, Schiedsrichter Deringer entschied allerdings auf Weiterspielen. Mittlerweilen hatte die Partie Fahrt aufgenommen, beide Teams legten bei Ballbesitz ohne Zögern den Vorwärtsgang ein. Die besseren Gelegenheiten hatten in dieser Phase die Gastgeber. Die dickste davon zwei Minuten vor dem Wechsel: Mathias Marr führte einen Freistoß noch in der eigenen Hälfte schnell aus und bediente perfekt mit einem weiten Pass Spielertrainer Beck. Frei vor Torhüter Kötzner zog er aus sieben Metern ab, aber wieder rettete der Herrnsdorfer Keeper sein Team per Glanzparade vor dem drohenden Ausgleich. Den Abpraller setzte Walsdorfs Spielertrainer dann zu allem Überfluss aus kurzer Distanz auch noch neben das leere Tor. Walsdorf wurde von Minute zu Minute stärker, belohnte sich aber für die Leistungssteigerung nicht. Der Gast blieb, mit der Führung im Rücken, jederzeit gefährlich bei schnellen Gegenstößen, war aber zunehmend anfälliger, gerade bei langen Bällen.

"Ahles klar" nach 70 Minuten...
Der ASV versteckte sich auch zu Beginn der zweiten Hälfte nicht. Von ihren Längenvorteilen Gebrauch machend, konnten sie bei Ecken immer wieder Gefahr herauf beschwören. Dominik Ahles, in der ersten Halbzeit eher blass geblieben, scheiterte per Kopf nur um Zentimeter. Prompt die Antwort der Heimelf, aber der von Matthias Popp eingesetzte Mathias Marr verzog von halbrechts. Zehn Minuten nach dem Wechsel fiel die 2:0-Führung für den ASV, in einer Phase, in der Waldorf die Spielkontrolle zu bekommen schien. Nach einem vorausgehenden Freistoß kam es zu einer unübersichtlichen Situation am Fünfer, Dominik Ahles stand goldrichtig und netzte aus kurzer Distanz ein. Kurz darauf hatte Spielertrainer Jonsson Beck Glück, dass Schiedsrichter Deringer bei einem überharten Einsteigen an der Mittellinie gegen Michael Popp nur den Gelben Karton zeigte. Das roch nach Frustfoul. Die Last der vor der Pause vergebenen Chancen machte sich nach diesem zweiten Treffer in der Körpersprache der Walsdorfer bemerkbar. Dennoch versuchten sie, möglichst zeitig den Anschluss herzustellen. Das Risiko wurde nach oben gefahren, so dass sich wieder mehr Räume für die Gäste ergaben. Schwung brachte auf Herrnsdorfer Seite in dieser Hinsicht der eingewechselte Christian Römer. Er setzte Tobias Dachwald ein, der jedoch am aufmerksamen Pascal Zeh scheiterte. Während Walsdorf gegen die nun tief und gut organisiert stehenden Herrnsdorfer kaum zum Abschluss kam, sorgten diese 20 Minuten vor dem Ende mit dem dritten Treffer für die Vorentscheidung in dieser Partie: Eine Wolf-Ecke verwandelte erneut Dominik Ahles wuchtig aus kurzer Distanz. Dem eingewechselten Christian Oppelt wurde wenig später ein Treffer aufgrund einer Abseitsstellung aberkannt. Die Luft und die Spannung war nun aus der Partie, Walsdorf fügte sich in die nun nicht mehr zu verhindernde Niederlage. Kurz vor dem Ende legte der ASV noch einen Treffer nach. Mit dem Hinterkopf beförderte der eingewechselte Benjamin Kux den Ball zum Endstand über die Linie (86.).

Fazit Beflügelt durch den frühen Treffer, agierte die Elf um Spielertrainer Rückel taktisch diszipliniert gegen lange Zeit nicht ins Spiel kommende Walsdorfer. Diese konnten sich zwar bis zur Pause steigern, verpassten es in der entscheidenden Phase der Partie aber, trotz hochkarätiger Möglichkeiten, den Ausgleich zu erzielen. Hier hätte die Partie noch einmal kippen können. So aber legten die effektiven Gäste nach und entschieden die Partie damit relativ frühzeitig. Aufgrund dieser Effektivität dann auch ein verdienter Sieg für den ASV Herrnsdorf/Schlüsselau, der am Ende sogar noch höher hätte ausfallen können, der aber auch definitiv in Gefahr geraten wäre, hätte der SV Walsdorf mehr aus seinen klaren Torchancen vor der Pause gemacht.
Aus Walsdorf Markus Schütz vom Anpfiff

Liga: Kreisklasse 3 Bamberg
Alter: Erwachsene
Geschlecht: männlich
Spieltag: Saison 2011/12 - 3. Spieltag
Datum: 13.08.2011
Anstoß: 16:00 Uhr
Sportstätte: Andreas-Faust-Sportgelände, Hauptplatz
Zuschauer: 101

SV Walsdorf: Zeh, Stein S., Marr D., Kuschminder, Meyer J., Gräbner R., Huttner S., Göbhardt S., Marr M. , Kramer, Popp , Jonsson Beck (1. HZ), Renner (2. HZ), Eckhardt (2. HZ)

ASV Herrnsdorf/Schl.: Kötzner, Dachwald F., Hertrich, Bittel N., Bittel M., Dauer, Rückel, Dachwald T., Popp, Wolf , Ahles, Römer (2. HZ), Kux (2. HZ), Oppelt (2. HZ)
Tore: 0:1 Popp (5.), 0:2 Ahles (55.), 0:3 Ahles (70.), 0:4 Kux (86.)

Spieler des Spiels: Daniel Kötzner (ASV Herrnsdorf/Schl.)
Der Gästetorhüter sicherte die wichtige 1:0-Pausenführung durch hervorragende Paraden. Strahlte jederzeit Ruhe auf seine Vorderleute aus und schaffte die Voraussetzung für diesen am Ende deutlichen Sieg!

Stimmen zum Spiel

Matthias Popp
(Spielführer Walsdorf)

"Was soll man viel zu diesem Spiel sagen...: Der Gegner hat seine Chancen genutzt, wir unsere nicht. Wir waren heute lange Zeit zu unkonzentriert. Wenn uns der 1:1-Ausgleich gelungen wäre, hätten wir die Partie sicher nicht verloren."

Kàri Reyr Jonsson Beck
(Spielertrainer Walsdorf)

"Der Knackpunkt war, dass uns der Ausgleich in der ersten Halbzeit nicht gelungen ist. Die haben eine Chance und machen sie rein, wir haben drei Großchancen und machen keinen Treffer. Nach dem zweiten Treffer haben wir uns aufgegeben. Insgesamt war der Gegner bissiger als wir und hat auch verdient gewonnen. "

Matthias Rückel
(Spielertrainer Herrnsdorf/Schl.)

"Ich denke, der Sieg ist verdient. Allerdings können wir froh sein, dass wir die Walsdorfer Drangphase überstanden haben, da hätte die Partie auch kippen können. Ich bin mit dem Auftritt meiner Mannschaft natürlich absolut zufrieden und freue mich über die drei Punkte gegen den Abstieg. "

Schiedsrichter: Gerhard Deringer (SC Melkendorf e.V.)
Schiedsrichter Deringer hatte keine großen Probleme mit der weitgehend fairen Partie. Er war kommunikativ und lag – bis auf geringe, für den Spielausgang unerhebliche Ausnahmen - mit seinen Entscheidungen weitgehend richtig. Die Akteure konnten sich auf seine Linie einstellen!